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2003: Ein "Zivi" namens Schmiemann

Neue Stelle eingerichtet / Weitspringer beim CTV Zivildienst im Freiwilligen Sozialen Jahr

Aus den Ruhr Nachrichten Castrop-Rauxel vom 15. Oktober 2003

Von Carsten Loos

Vorneweg ist er ja schon immer gewesen, etwa als Zweiter der Deutschen B-Jugend-Meisterschaft im Weitsprung, jetzt ist Tobias Schmiemann auch ein wahrer Vorreiter.

Der 20-Jährige leistet seit 1. Oktober als Erster im Castrop-Rauxeler Sport seinen Zivildienst ab - im Rahmen des so genannten Freiwilligen Sozialen Jahres (FJS).

Leichtathletik-Training mit dem Nachwuchs der LG Castrop-Rauxel, in den Herbstferien als Betreuer mit den Turnkindern des Castroper TV in die Jugendfreizeit nach Detmold, demnächst fürs Sportabzeichen und Stadtmeisterschaften werben in den Schulen: Das steht ab sofort auf Schmiemanns Stundenplan. Die neue Stelle hat Schmiemanns Stammverein, eben der CTV, eingerichtet. Sie läuft ein Jahr bis 30. September 2004. Danach müsste die Stelle für den nächsten „Zivi“ neu beantragt werden.

Auch so kann Zivildienst aussehen: Tobias Schmiemann (rechts) im Stadion an der Bahnhofstraße als Betreuer des Leichtathletik-Nachwuchses der LG Castrop-Rauxel. RN-Foto: Goldhahn
Auch so kann Zivildienst aussehen: Tobias Schmiemann (rechts) im Stadion an der Bahnhofstraße als Betreuer des Leichtathletik-Nachwuchses der LG Castrop-Rauxel. RN-Foto: Goldhahn

Das FJS wird seit dem letzten Jahr als Ersatz für den Zivildienst anerkannt. Ursprünglich war das FJS eine Möglichkeit vor allem für junge Frauen, freiwillig eine ähnliche Aufgabe für die Gesellschaft abzuleisten wie der Grundwehr- oder der Zivildienst bei den Männern. Aber erst als „Ersatz“ für den Ersatzdienst wurde das FJS zum Renner. 130 solcher Stellen gebe es derzeit in Nordrhein-Westfalen, rechnete Hanno Krüger, der zuständige Referent bei der Sportjugend beim Landessportbund (LSB) Nordrhein-Westfalen, hoch, 2002 seien es lediglich 35 gewesen.

SSV und Lions-Club beteiligen sich

540 Euro kostet eine FJS-Stelle im Monat, davon erhält Schmiemann 306 Euro als „Gehalt“. Über die Hälfte der Kosten übernehme der Bund, erklärte Krüger, nur 250 Euro müsse die Einsatzstelle vor Ort aufbringen.

Weil sein Verein das nicht allein leisten könne, sagte der CTV-Vorsitzende Christof Sommer, steuerten der Stadtsportverband und der Lions-Club einen Beitrag bei. Jürgen Leder vom Lions-Club nennt die erste FJS-Stelle im Castrop-Rauxeler Sport „eine sinnvolle Maßnahme“. Wenn sie sich bewähre, müsse man überlegen, ob eine neue Unterstützung - etwa wie jetzt aus den Einnahmen des Oktoberfestes - möglich sei.

Hausmeister- und Platzwart-Arbeiten passen nicht ins Bild

In der Kinder- und Jugendarbeit sollten FJS-Teilnehmer eingesetzt, betonte Krüger: „Das ist schließlich ein Bildungs- und Orientierungsjahr.“ Hausmeister- und Platzwart-Arbeiten passten nicht ins Bild. Weshalb Schmiemann, um noch besser für die kommenden Aufgaben gewappnet zu sein, jetzt erstmal seinen Übungsleiterschein macht - rein (zivil-)dienstlich, versteht sich.

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